»Mit den Vorbereitungen haben wir drei Wochen früher angefangen als im vorigen Jahr«, lässt Dieter Flöffmann, Mitinitiator wissen. Dass liegt unter anderem daran, dass zwei Tage länger geschlemmt wird. Dazu kommt die Baustelle auf dem Marktplatz: »Wir haben weniger Platz zur Verfügung. So muss das 200 Quadratmeter große Festzelt in diesem Jahr unterhalb des Brunnens aufgebaut werden. Leider wird aus diesem Grund auch die Showbühne ausgelagert.« Aber das wird der gemütlichen Atmosphäre sicherlich keinen Abbruch tun, dafür sorgt schon Dieter Flöttmann mit Unterstützung zahlreicher Helfer, wie zum Beispiel auch dem Dekorateur Jonka Boge.
Als Neuerung in diesem Jahr ist der Montag ganz für Kinder und Senioren freigehalten. Auch diese Idee stammt aus der Feder von Dieter Flöttmann. Das Haus der Jugend war sofort mit im Boot. Und mit Roland Egert, Kirsten Nägler-Luft und Ines Bollmeyer wurden erfahrene Pädagogen gefunden. Nachdem sich die Mitarbeiter zusammengesetzt haben, stand eines gleich fest: Kochen ist für uns zu aufwändig. »Mit den Sechs- bis Zehnjährigen legen wir Rohkost-Porträts aus knackigem Gemüse wie Paprika, Mais, Tomaten, Kohlrabi und Zucchini. Dazu wird auch ein köstlicher Dipp gereicht.« Wer darauf schon jetzt Appetit bekommen hat, sollte sich den 29. April, 15.30 bis 17 Uhr, vormerken. Wer leckere Getränke kosten möchte, muss sich bis 17 Uhr gedulden. Dann sind nämlich die Jugendlichen ab zwölf Jahren am Werk.
»Mit den Teenies mixen wir alkoholfreie Cocktails aus frischem Obst«, verrät Ines Bollmeyer. Die Vitaminbomben werden nicht nur wegen der Kosten für ein kleines Entgelt angeboten. »Für die Kinder ist es doch prima, wenn sie sehen, dass sie für ihre Mühe auch einen kleinen Obolus erhalten.« Gewerkelt und verkauft wird im Festzelt. »Die Organisatoren sind toll. Uns wurden schon viele Dinge zugesichert, um die wir uns nicht mehr kümmern müssen. Was noch fehlt, bringen wir einfach aus dem Haus der Jugend mit.« Hier ist einiges zu finden, denn Kochen ist für das Jugendzentrum schon lange kein Fremdwort mehr. Regelmäßig werden zum Beispiel Kinderkochkurse angeboten, die immer ratzfatz ausgebucht sind. Die Kleinen sind schon richtig kocherprobt. Letztens zauberten die acht Mädchen und zwei Jungen leckere Tomaten-Mozzarella-Omeletts. »Und wer kennt schon unsere Kochkursregeln? «, fragt Erzieherin Kirsten Nägler-Luft. Ganz klar: »Hände waschen«, wissen die kleinen Köche. »Genau«, lobt die Leiterin, »und genascht werden muss natürlich auch.«
• Wer in der Obst- und Gemüse-küche ordentlich mitmischen möchte, kann sich bei den Haus der Jugend-Mitarbeitern unter Telefon 45 46 melden.

Die Speisekarte klingt vielversprechend: Vielleicht darf es für den kleinen Hunger ein Bärlauch Süppchen mit Croutons sein? Oder wie wäre es mit einem Gericht aus dem Wok? Entenbrust Streifen mit China Gemüse und gebackenen Glasnudeln mit süss-sauerer Sauce. Auch Salatvariationen mit vegetarischen Frühlingsröllchen und Cocktailsauce oder frischer Stangenspargel mit Schimken im Pfannkuchenmantel bieten sich an. Und zum Dessert locken Erdbeeren mit Sahne oder Mousse au Chokolat. All diese Köstlichkeiten lassen Feinschmeckern das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und bald, nämlich von Samstag, 27. April bis Mittwoch, 1. Mai, können sie auch tatsächlich in den Genuss dieser und vieler weiteren Leckreien kommen, wenn es auf dem Marktplatz zum dritten Mal „Steinhagen kocht auf“ heisst. Die Teilnhemer des Köchemarktes haben eine umfangreiche Speisekarte zusammengestellt, die sie jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs schon einmal vorstellten.

Diese Speisekarte macht den Steinhagener Köchemarkt einmalig: "kann sich jeder Gast sein Menü selbst zusammenstellen und Vorspeisen, Suppe, Hauptgericht und Dessert beliebig kombinieren oder auchBei uns nur eine Vorspeise nehmen oder nur zu Kaffee und Kuchen kommen", erklärt Korrdinator Dieter Flöttmann. Einmalig ist aber auch, dass die Alte Schmiede, das Bierlokal Pesel, der Partyservice Karl-Heinz David, die Ströhn-Schänke und die Conditorei Baier in diesem Jahr über eine Dauer von fünf Tagen ihre "Filialen" auf dem Marktplatz errichten. "Fünf Tage Köchemarkt, das ist schon sehr aufwändig. Aber uns ist wichtig, dass wir sowohl ein Wochenende, als auch den 1. Mai als Veranstaltungstage dabei haben", so Dieter Flöttmann.

Um den Gästen auch neben kulinarischer Vielfalt etwas zu bieten, haben die Organisatoren ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm zusammengestellt (wir berichteten), zu dem unter anderen am Sonntag, 28. April, das Barre-Orchester, am Montag, 29. April, die Kinder vom Haus der Jugend "Checkpoint" mit ihrer Cocktailbar, am Dienstag, 30. April, Sängerin Beate Westmeyer und D J "Alfa" und am Mittwoch, 1. Mai, die Puppenbühne der Feuerwehr Bielefeld beitragen. Der Montag ist zum Kinder- und Seniorentag worden: So wird es Seniorenteller zu kleinen Preisen geben genauso wie eine spezielle Kinderspeisekarte, auf der beispielsweise unter dem Titel "Pinoccio" bunte Nudeln mit Tomatensauce und mit dem Namen "Captain Blaubär" Fischli mit Kartoffel-Püree geboten werden.

Doch nicht nur zeitlich war eine Neukonzeption der Veranstaltung nötig, auch die örtlichen Gegebenheiten auf dem Marktplatz - Stichwort: Sparkassenanbau, machten einige Änderungen nötig. So gibt es nicht nur ein grosses Zelt, in dem die "Kochkojen" untergebracht werden und 80 Gäste Platz finden, sondern auch ein zweites Zelt für die Bühne. Das grosse Zelt ist jetzt nicht mehr an seiner Quer-, sondern an der Längsseite geöffnet und - gemessen am bisherigen Standort - den Marktplatz einige Meter hinunter-gewandert - "den Brunnen können wir nun nicht mehr mit einbeziehen", bedauert Dieter Flöttmann.

Aber schön grün soll der Veranstaltungsort werden: Zahlreiche Pflanzen und Anlagen sollen Zelt und Zeltvorplatz schmücken. Im Aussenbereich bieten sich noch einmal rund 120 Sitzplätze. Und ein Zaun wird um diese Aussen-Gastronomie gezogen: "Wir wollen die Geschlossenheit des Veranstaltungsorts betonen", sagt Dieter Flöttmann. Zudem wird der Heimatverein für jede Menge frischer Birkenzweige im Ortskern und für den Maikranz auf dem Marktpiatz sorgen. Grün und gelb, das sind die Farben des Köchemarktes. Und sie werden sich durch Plakatierung, Speisekarten, Dekoration und Zeltausstattung ziehen. Rund 15 000 Besucher zog der Köchemarkt im vergangenen Jahr an drei Veranstaltungstagen in den Steinhagener Ortskern. Und auf eine ähnlich grosse Resonanz hoffen die Veranstalter auch diesmal wieder. "Uns ist wichtig, einen Beitrag zum Stadtmarketing, ganz konkret zur Ortskernbelebung, zu leisten", betont Dieter Flöttmann. Auch deshalb ist man diesmal ganz gezielt auf Sponsorensuche gegangen. 16 Firmen, darunter das WESTFALEN-BLATT, unterstützen die kulinarische Grossveranstaltung in Steinhagens Mitte.